Es war einmal eine Frau, die hatte einen Traum.

Sie wollte mit anderen Frauen und Männern in einer Gemeinschaft leben und es zusammen mit ihnen gut haben. Eine Wohngemeinschaft war ihr zu eng, aber eine Haus- oder Häusergemeinschaft, das sollte es sein! Eine Gemeinschaft, in der jede/r unabhängig lebt und getrennt wirtschaftet, in der die Türen aber jederzeit offen gelassen werden können!

Es ist doch eine schöne Idee, gemeinsam ein freundliches, kreatives, unkompliziertes und kultiviertes Wohn-Umfeld zu schaffen, in dem vieles möglich ist - von gegenseitiger Hilfe über Doko-Runden, Tischtennispartien, gemeinsam Filme gucken oder Musik machen, gelegentlichen Kochduellen oder ähnlichem, bis hin zu Gemeinschaftsarbeiten wie Gartenpflege oder Holz machen – und das alles ohne Zwang, ganz nach Lust und Laune und immer auch mit der Möglichkeit sich in seine/ihre eigene Wohnung oder irgendwohin im Garten zurück ziehen zu können.

Die meisten Wohnprojekte werden von einer Ideologie getragen, die über das einfache, gemeinschaftlich-freundschaftliche Wohnen hinaus geht. Es gibt Öko-Projekte, Jung-und-alt-unter- einem-Dach-Projekte, Alten-WG/HG-Projekte, landwirtschaftlich orientierte Projekte, politisch motivierte Projekte, Bau-Projekte uvm.

Die Frau wollte für ihren Traum aber weder Landwirtin werden, noch jeden Abend über politische Ziele diskutieren. Sie wollte sich auch nicht rechtfertigen müssen darüber, warum sie den leeren Jogurt-Becher in den Normalmüll geworfen hat oder weshalb sie bei Aldi gesehen wurde, statt im Bioladen (den sie normalerweise bevorzugt). Auch mit einer bestimmten Altersgruppe zusammen leben wollte sie nicht zwangsläufig, wobei es ihr auf das Alter der Mitbewohner wiederum nicht ankam. Überhaupt wollte die Frau ihr eigenständiges Leben nicht aufgeben, wollte bleiben wie sie ist und trotzdem die Vorteile einer Gemeinschaft genießen, am liebsten stadtnah und dennoch im Grünen.

Was für ein verrückter Traum? Aber nicht unmöglich! Die Frau machte nämlich Nägel mit Köpfen und griff zu, als ihr ein geeignetes Wohnobjekt zu erschwinglichem Preis angeboten wurde: Ein knapp 18.000 m² großes Grundstück in Lübeck-Schlutup mit zwei Häusern darauf. In dem einen wohnt sie jetzt selber und hat gerne und oft ihre Familie und Freunde zu Besuch. Das zweite Haus wurde im Sommer 2008 modernisiert und in zwei Wohnungen aufgeteilt. Entstanden ist so ein kleines Wohnprojekt, drei Wohnparteien, 4 große, freundliche Hunde (nun alle bereits im Hundehimmel), sehr viel Garten und anderes Grün (Wiese, Büsche, kl. Wald) . . .

Zu jeder Jahreszeit ist es hier einfach  wunderschön . . .